Bild: Südtirolerplatz am Wiener HBH in der Silvesternacht umgeben von Nebel und Rauch von Böllern und Raketen.(Leserreporter Pro Polizei Österreich)
Die Silvesternacht in Österreich verlief in weiten Teilen ruhig, jedoch gab es einige bedenkliche Vorfälle, die die Polizei und das Sicherheitswesen vor Herausforderungen stellten. Besonders schwerwiegend war ein Angriff in der steirischen Stadt Leoben, bei dem sieben Polizisten von Böllern verletzt wurden.
Verletzte Polizisten in Leoben.
In der Leobner Innenstadt warfen mutmaßlich zwei 20-jährige Männer Böller auf eine Gruppe von Polizisten. Sechs Beamte erlitten Knalltraumata und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Ein weiterer Beamter zog sich durch Splitter Verletzungen am Bein zu, die genäht werden mussten. Der Polizist befindet sich derzeit im Krankenstand.
Ein Tatverdächtiger, ein Österreicher tschetschenischer Herkunft, wurde noch in der Tatnacht festgenommen, mittlerweile jedoch auf freien Fuß gesetzt. Er belastete einen weiteren jungen Mann, ebenfalls mit tschetschenischem Hintergrund. Beide Verdächtigen bestreiten die Tat und geben an, Unbeteiligte aus der Menschenmenge seien verantwortlich. Die Ermittlungen dauern an.
Steiermark: Breites Einsatzspektrum.
Die Polizei in der Steiermark hatte eine besonders arbeitsreiche Silvesternacht mit insgesamt 765 Einsätzen, was einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht. Neben den Vorfällen in Leoben wurden in Graz zwei Beamte leicht verletzt, als eine Flasche auf sie geworfen wurde. Darüber hinaus kam es zu etwa 180 Amtshandlungen aufgrund von Verstößen gegen das Pyrotechnikgesetz.
Wien: Zahlreiche Einsätze, aber weniger Gewalt.
In Wien gingen mehr als 3400 Notrufe ein, die zu knapp 1837 Einsätzen führten. Auffällig war die Zunahme an Sachbeschädigungen, insbesondere durch pyrotechnische Gegenstände. Dennoch blieb die Gewalt gegen Polizeibeamte vergleichsweise gering. Insgesamt wurden 159 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Pyrotechnikgesetz registriert. In Wien kam es auch zu einem Vorfall, bei dem ein 28-jähriger Afghane nahe des Pratersterns einen Sicherheitsmitarbeiter bedrohte. Die Polizei musste einen Taser einsetzen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Vorfälle in anderen Bundesländern.
In Innsbruck warf ein 19-jähriger Deutscher einen Böller auf Polizisten, die sich durch einen Sprung zur Seite retten konnten. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der junge Mann wird auf freiem Fuß angezeigt.
Obwohl unsere Polizei vielerorts Schlimmeres verhindern konnte, zeigen die Ereignisse, dass die Gewaltbereitschaft in bestimmten Situationen zunimmt. Besonders Angriffe auf Polizeibeamte werfen die Frage auf, wie die Sicherheit der Einsatzkräfte besser geschützt werden kann. Es liegt in der Verantwortung aller Beteiligten, solche Vorfälle zu verhindern und den Respekt vor der Polizei zu fördern.
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