Ein außergewöhnlicher Zwischenfall ereignete sich in der Nacht auf Donnerstag im Tiroler Ötztal, als eine Gruppe von Krampussen bei einem nicht angemeldeten Treiben auf einem Parkplatz in Längenfeld eskalierte. Zunächst richteten die maskierten Figuren auf der B186 Schäden an mehreren Fahrzeugen an, bevor es zu einem brisanten Aufeinandertreffen mit der Polizei kam.
Eskalation am Parkplatz.
Laut Polizeiangaben hielten die Krampusse wahllos Fahrzeuge an, wodurch bei einem Pkw die Windschutzscheibe und die Türgriffe beschädigt wurden. Ein weiteres Fahrzeug verlor durch die Angreifer Radkappen, die ebenfalls stark beschädigt wurden.
Angriff auf Polizisten.
Die alarmierten Beamten fanden die Gruppe, bestehend aus Männern im Alter zwischen 20 und 45 Jahren, im Zuge einer Fahndung. Doch statt Einsicht zeigten sich die Beteiligten aggressiv und unkooperativ. Eine Polizistin wurde lautstark beschimpft, und ein Mann verweigerte nicht nur die Angabe seiner Identität, sondern versuchte auch zu flüchten. Als die Beamten eingreifen wollten, umzingelten fünf Krampusse die Polizisten, zerrten an ihnen und ermöglichten so dem Verdächtigen die Flucht.
Zusätzliche Polizeikräfte beruhigen die Lage.
Erst durch das Eingreifen einer weiteren Polizeistreife konnte die Situation vor Ort unter Kontrolle gebracht und die Identität einiger Beteiligter festgestellt werden. Die Ermittlungen zu den Vorfällen dauern an. Tradition außer Kontrolle? Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Gewaltakten, die in jüngster Zeit bei Krampusläufen in Österreich auch von der Initiative Pro Polizei Österreich beobachtet wurden! Gewaltbereitschaft, sowohl von Darstellern als auch von Zuschauern, überschattet zunehmend das traditionelle Brauchtum. Kritiker stellen die Frage, ob die derzeitige Ausgestaltung der Läufe noch zeitgemäß ist.
Historische und psychologische Perspektive.
Krampusläufe haben ihren Ursprung in der „schwarzen Pädagogik“, bei der die Figur des Krampus zur Disziplinierung von Kindern diente. Doch moderne Psychologen warnen vor den psychischen Schäden, die solche Drohgebärden verursachen können. Auch bei Erwachsenen scheint der Brauch zunehmend von Gewalt begleitet zu werden, wie die Vorfälle in Tirol und anderswo zeigen.
Bild: Pro Polizei Österreich (Symbolbild)
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