Polizeierfolg: Internationale Rammbock-Bande zerschlagen

Die Wiener Polizei hat nach zweijähriger, intensiver Ermittlungsarbeit eine international agierende Einbrecherbande zerschlagen, die mit hoher Professionalität und Skrupellosigkeit vorging. Die Täter, vorwiegend aus Serbien, nutzten gestohlene Fahrzeuge als Rammböcke, um in Geschäfte einzudringen und diese binnen Minuten auszuräumen. Insgesamt verursachten sie einen Schaden von rund 1,8 Millionen Euro.

Systematisches Vorgehen

Zwischen 2023 und 2024 führte die Bande mindestens neun Einbrüche in Wien und einen weiteren in Hamburg durch. Ihre bevorzugten Ziele waren Elektrogeschäfte, Luxusmodeboutiquen und Juweliere. Besonders dreist: Die Kriminellen stahlen in der Nähe der Tatorte Fahrzeuge, die sie sowohl als Rammbock als auch zur Flucht nutzten. Dabei scheuten sie weder Alarmanlagen noch Videoüberwachung. Nachdem sie die Beute ins Ausland schafften, verkauften sie diese über Online-Plattformen.

Ermittlungsarbeit führt zum Durchbruch

Die Ermittlungen begannen zunächst ohne konkrete Hinweise, bis die Polizei eine der gestohlenen Waren auf einer serbischen Verkaufsplattform entdeckte. Dank der Kooperation mit den serbischen Behörden konnten entscheidende Fortschritte erzielt werden. Videos aus Überwachungskameras lieferten zusätzliche Hinweise, darunter Aufnahmen von Verdächtigen beim Auskundschaften von Geschäften. Die Spur führte schließlich zu mehreren Tatverdächtigen, die in Serbien bereits polizeibekannt waren.

Wochenlange Observationen und die Zusammenarbeit zwischen der Wiener Polizei, dem Bundeskriminalamt und der serbischen Polizei ermöglichten eine koordinierte Festnahmeaktion. Am 28. Juni 2024 schlug die Spezialeinheit Cobra in Wien zu und nahm drei Hauptverdächtige fest. Ein vierter Komplize wurde am Grenzübergang Spielfeld gefasst.

Paradebeispiel für internationale Zusammenarbeit

Die Ermittler lobten insbesondere die effiziente Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. „Es war ein Paradebeispiel dafür, wie internationale Polizeiarbeit funktionieren kann“, betonte Petra Huber-Lintner vom Bundeskriminalamt.

Strafrechtliche Konsequenzen

Im Dezember 2024 fand der Prozess gegen die Täter statt. Der Hauptangeklagte erhielt eine Haftstrafe von sechseinhalb Jahren. Zwei weitere Täter wurden zu vier bzw. viereinhalb Jahren verurteilt. Ein Komplize, der nicht an allen Taten beteiligt war, erhielt eine teilbedingte Strafe von 20 Monaten. Zwei weitere Verdächtige sind weiterhin flüchtig und werden per europäischem Haftbefehl gesucht.

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie akribische Ermittlungsarbeit und internationale Kooperation die organisierte Kriminalität erfolgreich bekämpfen können.

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